the faithful Soul

Probepost Taryn


Keuchend wirbelte die junge Frau herum, wobei ihre langen
dunklen Haare durch die Luft flogen. Mit einem panischen Ausdruck in den Augen blickte sie die Männer an, welche sie immer enger einkreisen zu schienen. Ein leises Wimmern entfleuchte der Kehle Taryns. Sie hatte unheimliche Angst vor den Unbekannten. Eben erst hatte sie es geschafft ihrem Vater zu entkommen. Der Mann, welcher eigentlich als ihr Vorbild hatte dienen sollen, hatte der Dunkelhaarigen nichts als Gewalt gezeigt. Und diese Männer, welche nur noch wenige Meter von der jungen Frau entfernt waren, schienen nichts anderes mehr im Sinn zu haben. Ein Schauer lief der Werwölfin über den Rücken, als sie eine gewisse Schutzhaltung einnahm und den Blick gen Himmel wandte. Ein stilles
Gebet schickend schloss sie die Augen und wünschte sich nichts mehr, als dass die Prozedur schnell enden würde – egal, was sie vorhatten.


Plötzlich aber drangen Kampfgeräusche an die Ohren der Dunkelhaarigen und schlagartig öffnete Taryn die Augen. Schneller, als sie das Geschehen
realisieren konnte, wirbelte eine blonde Frau zwischen den Männern hindurch und schien sie mühelos zu besiegen. Kauernd hielt Taryn ihre Stellung und blickte schließlich zu der Unbekannten hinauf, als diese die Angreifer ausgeschaltet hatte. Diese reichte ihr die Hand und Taryn zögerte nur kurz, ehe sie diese ergriff und aufstand.
„Ich..ich danke dir. Vielen Dank. Ich..es..du…ich will dir danken“ stammelte die junge Frau und ihre Augen funkelten ungläubig. Die Unbekannte hatte ihr das Leben gerettet und Taryn war ihr dafür mehr als dankbar. Sie wusste nicht, wie sie die Güte der Unbekannten zurückgeben konnte, aber es war ein Anfang, ihr treu zu folgen, sollte die Blonde die Anwesenheit der Brünetten akzeptieren. Nichts anderes hoffte die junge Frau, da sie jemanden benötigte, der ihr den nötigen Schutz gab, welchen die Zurückhaltende dringend brauchte.


„Ich bin dir so dankbar. Mein Name ist Taryn“ widerholte sie
und sah die Unbekannte flehend an. „Ich weiß nicht, wie ich dir zeigen kann, dass ich deine Güte schätze. Bitte, lass mich dir folgen. Ich werde dir jeden Wunsch erfüllen. Für nichts anderes bin ich sonst zu gebrauchen“ flüsterte Taryn, welche sich in Sachen Selbstverteidigung äußert ungeschickt anstellte, wie sie soeben erst bewiesen hatte. Vielleicht, aber nur vielleicht würde die Kriegerin der Ungeschickten etwas beibringen - immerhin war die Werwölfin äußerst lernfreudig, wenn nicht sogar begierig. Taryn fühlte sich schon ein wenig nutzlos so als Werwolf, welcher unfähig war, sich selbst zu beschützen und zu verteidigen. Vom Kämpfen ganz zu Schweigen. Der traurige Blick lag noch immer auf der Blonden Kriegerin, welche ihr wie ein Engel erschien. Sie schaffte es nicht, den Blick auch nur eine Sekunde von der gar göttlichen Erscheinung abzuwenden.

Ein wenig seltsam fühlte es sich an, eine Person so zu verehren, doch nie hatte Taryn ein Vorbild gehabt; nie jemanden, der ihr gezeigt hatte, wie man selbst werden konnte. Doch die Brünette hatte für sich entschieden, der Blonden zu folgen. Ihr treu zu sein und all‘ das zu tun, was die Kriegerin verlangte. Den Kopf hielt Taryn nun leicht gesenkt, um ihre Unterwerfung deutlich zu zeigen.